Montag, 26. März 2012

Es könnte teuer werden! Kommunalpolitk gegen Kleinstadt-Zentrum

Die CDU ahnt Böses, denkt aber nicht konsequent zu Ende: Wer übernimmt die Kosten für den Schaden, den auch die CDU-Fraktion durch eine städteplanerische Fehlentscheidung anzurichten droht? Sie führt den Einzelhandel in Herbede sehenden Auges in den Ruin? (>>> siehe auch "Zweifel bei der CDU an der anstehenden Gerberviertel- Entscheidung oder der Versuch einer Klientel- Politik?")
„Die Einzelhandelslagen entlang der Meesmannstraße haben gegenüber einem integrierten, großflächigen Einzelhandel zwangsläufige und unverschuldete Standortnachteile."
Und trotzdem will die CDU-Fraktion dem Verkauf des städtischen Grundstücks an einen "Vollsortimenter" zustimmen?
Sie nimmt gezielt Einfluss auf den Wirtschaftsablauf, weiß, dass Sortimentsbeschränkungen im Gerberviertel nicht möglich sein werden und sieht zu, wie Existenzen und Arbeitsplätze in der Meesmannstraße zerstört werden?
Wer trägt die Kosten für die Folgeschäden?
Ein Beispiel:

Im malerischen Städtchen Staufen im Landkreis Breisgau-Hochwarzwald mit seinen 8.000 Einwohnern sind zahlreiche Häuser von schweren Schäden betroffen. Der Grund hierfür sind geothermische Bohrungen zur Erschließung von Erdwärme für das historische Rathaus.

Erst nach dem Auftreten der Schäden wurden Geologen zu Rate gezogen. Sie sollten klären, ob - und wenn ja wie - die rätselhaften Risse durch die Bohrungen verursacht wurden. Ingo Sass, Ingenieurgeologe an der TU Darmstadt und Experte für Geothermie-Bohrungen, vermutet im Gespräch mit Spiegel Online dass folgendes passiert ist: "Man hat am Rathaus losgebohrt, durchstieß die Gips-Keuper-Schicht* und stieß darunter auf den Grundwasserleiter, in dem Wasser unter hohem Druck steht." (SpiegelOnline, 15.11.2008)
Das Risiko sei vor der Bohrung bekannt gewesen, aber offenbar ignoriert worden. Nicht die Erdwärme-Bohrung an sich sei das Problem, sagte Sass, es sei einfach sehr riskant gewesen hier zu bohren.
Die Schäden in Staufen hatten 2008 schon einen zweistelligen Millionenbetrag verschlungen, die Gutachten immerhin einen fünfstelligen Betrag.
Das Land Baden-Württemberg hat 2012 Hilfe zugesagt, dennoch muss die Stadt zunächst für mindestens zwei Millionen Euro Sanierungsaufwand selbst aufkommen. (Badische Zeitung, 27.01.2012)

Zerstörung des Stadtteilzentrums in Herbede durch SPD-, CDU-, Grünen-, WBG-Fraktion

Wer Schuld an dem Desaster in Staufen hat, ist wohl immer noch nicht klar. Klar aber ist: Den Grund unter Staufen wieder sicher zu bekommen, wird teuer. Sehr teuer. Die Zerstörung des gewachsenen Zentrums in Herbede durch eine städtepolitische Fehlentscheidung ist nicht nur teuer, sondern irreparabel.
Es ist bekannt, dass in Herbede ein Folgeschaden entstehen wird! Es ist nur nicht bekannt, wie hoch er sein wird, weil Witten nicht dazu bereit ist, eine Auswirkungsanalyse durchführen zu lassen!
Die Politik der SPD-, CDU, Grünen und der WBG gegenüber Herbede entbehrt der Vernunft, sie ist riskant, abenteuerlich und schädlich für die gesamte Stadt! Durch ihr rücksichtsloses Vorgehen haben diese Fraktionen ihre demokratische Legitimation verloren.

Die Geschäftsleute, die nicht sofort aufgeben werden, werden Aufzeichnungen Vorher/Nachher machen, sie werden ihren finanziellen Schaden berechnen und belegen, geringere Mieten und Steuererleichterungen verlangen, möglicherweise ihre Mitgliedschaft in der IHK überdenken, Immobilieneigentümer werden die Wertverluste ihrer Objekte beziffern, und gemeinsam werden die Betroffenen der Stadt ihren Schaden in Rechnung stellen.
Kein Kaufmann wird akzeptieren, dass die Vitalität des Stadtteils und die wirtschaftlichen Existenzen vieler durch eine Entscheidung der Stadt zunichte gemacht wird, die einem einzigen Betreiber, einem Lebensmittelkonzern, Vorteile verschaffen soll.
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*Keuper ist ein Anhydrit, ein Kalziumsulfat. Kommt es mit Wasser in Kontakt, entsteht Gips. Und der dehnt sich aus. Als die Grundwasserschicht unter dem Keuper angebohrt wurde, schoss das Wasser wie bei einem Geysir durch die Bohrung hoch und kam mit dem Anhydrit in Kontakt. Dadurch kam die chemische Reaktion in Gang. Bis zu 60 Prozent kann das Gestein im Untergrund bei diesem Prozess an Volumen zunehmen.
Übrigens ist dieses Problem auch für Stuttgart beim Bau von S21 bekannt.

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